Springe zum Inhalt

Rehkitzrettung

Warum Rehkitzrettung?
In Deutschland kommen nach konservativen Schätzungen jährlich ca. 500.000 Tiere bei der Mahd ums Leben, davon ca. 100.000 Rehkitze.
Rehkitze verharren in Gefahrensituationen auf der Stelle. Deshalb sind diese Tiere extrem gefährdet, bei der Mahd getötet oder schwer verletzt zu werden und qualvoll zu verenden.

Ein Auffinden der Kitze
gestaltet sich mit herkömmlichen Methoden als sehr schwierig, da man diese aus einem Abstand von 1-2 Metern oft nicht mehr sehen kann. Rehkitze sind in den ersten Wochen geruchlos, weshalb sie auch nicht durch Hunde aufgespürt werden können.
Als effizient hat sich der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras herausgestellt, um Rehkitze mit einer hohen Sicherheit finden zu können, i.d.R. jedoch im Morgengrauen, solange die Sonneneinstrahlung den Boden noch nicht zu sehr erwärmt hat – also bis ca. 07:30 Uhr.

Unsere Vorgehensweise
bei der Rehkitzrettung beginnt bereits in der Vorbereitung, indem wir die Wiesen der mit uns kooperierenden Landwirte erfassen und in unseren Unterlagen verzeichnen. Hierdurch gestaltet sich die Kommunikation mit den Landwirten bei der Mahd eindeutig, kurz und präzise.
Landwirte melden uns die zu mähenden Wiesen am Tag vor der Mahd, so dass wir die Einsätze disponieren und planen können. Die Rehkitzrettung führen wir mit Beginn der Mahd, i.d.R. ab Mitte Mai durch und stellen unsere Aktivitäten Ende Juni ein, weil die Kitze in der zweiten Junihälfte i.d.R. bereits flüchten und die Gefahr für die Kitze deutlich abnimmt. Unsere Einsätze vor Ort beginnen i.d.R. Um 04:00 morgens und enden gegen 07:00 bis 07:30. Die Wiesen fliegen wir mit Drohnen ab und schaffen hierbei einen ha in ca. 3-4 Minuten. Die Drohne fliegt die Wiesen hierbei in vorprogrammierten Bahnen systematisch ab. Während der Drohnenpilot das Wärmebild der Kamera überwacht, folgen (i.d.R. 2) Spotter in der Wiese der Hauptflugrichtung der Drohne. Wird über die Wärmebildkamera ein Kitz gefunden, so wird die Drohne angehalten und ein Spotter über Funk zur Fundstelle dirigiert. Die Rekkitze sichern wir, indem wir die Kitze mit einem umgebauten Strandwindschutz einhausen und unmittelbar nach der Mahd wieder entfernen. Der Landwirt wird nach unserer Suchaktion von uns über Wildbewegungen informiert und er lässt bei der Mahd die eingehausten Flächen aus.

Eingesetzte Technik
Wir setzen zur Rehkitzrettung drei Drohnen vom Typ Yuneec H520 ein, die jeweils mit einer Wärmebildkamera E10T ausgestattet sind. Die E10T Kamera ermöglicht uns ein überfliegen der Wiesen in ca. 40 Meter Höhe, wodurch Hochspannungsleitungen oder Bäume sicher überflogen werden können. Für den Betrieb der Drohnen ist eine Betriebserlaubnis der Luftfahrtbehörde erforderlich, ebenso ein Drohnenführerschein für den Piloten.
Bei größeren Feldern setzen wir zusätzlich ein Quad ein, um lange Laufstrecken schnell überwinden zu können, insbesondere wenn ein neuer, weiterer Windschutz zum Einhausen weiterer Rehkitze von der Basisstation geholt werden muss.

Einsatzgebiet
Wir sind auf der Insel Usedom und dem angrenzenden Festland aktiv, bevorzugt in einem Radius von 25-30 km um die Stadt Usedom.

Eine Unterstützung
unser ehrenamtlichen, für Landwirte kostenfreie Rehkitzrettung ist möglich, indem Sie sich mit einer Spende oder durch Ihren persönlichen Einsatz bei der Suche nach Kitzen engagieren. Helfer sind uns jederzeit willkommen – unser Team freut sich über jede Unterstützung. Da wir mit drei Drohnen arbeiten, können wir auch mehrere Landwirte gleichzeitig unterstützen - hierzu fehlt es uns leider oft an ausreichend Helfern.

Neuen Rehkitzretterungsorganisationen
stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite, um diesen den Einstieg in die Rehkitzrettung zu erleichtern. Uns ist daran gelegen, dass sich Rehkitzretter flächendeckend formieren, um unnötiges Leid von Wildtieren zu reduzieren.
Möchten Sie sich einer bestehenden Organisation anschließen, um selbst zu helfen oder eine Rehkitzrettung in Anspruch nehmen, so werden Sie auf diversen Verzeichnissen von Rehkitzrettern fündig, wie z.B.: bei der Deutschen Wildtier Stiftung.